Wie so viele Obertrumer bin auch ich durch den
Trumer Triathlon auf diesen Sport aufmerksam geworden. In den ersten Jahren
blieb es allerdings beim Versuch im Triathlon eine sportliche Figur zu machen.
Doch allmählich entwickelte sich ein gewisser Ehrgeiz doch einmal ohne die
bekannten ungemütlichen Zustände ins traumhaft schöne Trumer Triathlon –
Zielgelände einlaufen zu können.
Durch das hervorragende Umfeld des
TrumerTriTeams mit ihren Trainern und Experten in allen Bereichen entwickelte
ich mich langsam vom Couchpotato zum leidenschaftlichen Hobbysportler.
Es folgten zwei Jahre, anfangs weniger – dann
mehr, gezieltes Training in den drei Disziplinen des Triathlon. Bis schließlich
die Idee entstand EINMAL einen Ironman (natürlich in Klagenfurt) zu finishen.
Bei der Anmeldung im Juni 2013 für den Ironman Austria 2014 war mir noch völlig
schleierhaft wie ich die 3,8 km Schwimmen, 180 km Rad fahren und 42,2 km Laufen
schaffen sollte. Aber man sollte bekanntlich mit der Herausforderung wachsen.
Der Trainingsplan vom Trumer
Leistungsdiagnosik gab mir die notwendigen Inputs um meinen Körper richtig
kennen zu lernen und die Wechselwirkungen von Training und
Erholung/Regeneration richtig zu deuten.
Im Juni 2014 stieg ich voll motiviert in dem
Wissen gut vorbereitet zu sein in den Wörthersee. Was folgte war ein
unglaublich schönes Erlebnis mit den Freunden des TrumerTriTeam an und auf der
Strecke.
Den Umständen entsprechend „entspannt“ stand
ich dann im Ziel und stellte mir sofort die Frage was nun folgen sollte. Die
Antwort war schnell gefunden…es gibt noch längere Distanzen.
Die tolle Form und das Wissen wie ich mich
schonen muss um den Sport entsprechend länger durchhalten zu können, ließ mich
für den Double-Ironman in Murska-Sobota (SLO) Ende August 2014 entscheiden.
Je näher der Ultra - Bewerb heran rückte umso
mehr kamen die Zweifel und Unsicherheiten ob ich das tatsächlich schaffen kann.
Die gesunde Einstellung „Spass an der Bewegung“ und einfach mal losstarten und
abwarten was so passiert gab mir die Gewissheit dass ich es schaffen kann.
Nie zuvor war ich 7,6 km geschwommen, nie
zuvor war ich 360 km Rad gefahren und nie zuvor war ich 84,4 km gelaufen. Am
Ende muss sowieso der Kopf und die mentale Stärke entscheiden.
Bei meinem ersten Ultra – Triathlon musste ich
wie alle Newcomer in der Szene doch einige sehr schmerzliche Erkenntnisse
erfahren. Trotzdem war ein Aufgeben keine Option auch wenn dies immer und immer
wieder durch den Kopf ging.
Am Ende schaffte ich nach 26:15 Stunden den
Bewerb als 20. Gesamt von 48 gestarteten Sportler.
Doch nun war mein Ehrgeiz geweckt und ich
fühlte mich in der Ultratriathlon Szene so richtig wohl. Das ganze Flair und
der Zusammenhalt in der überschaubaren Szene war einfach einmalig. Nur wer dies
tatsächlich vor Ort miterleben durfte kann sich ein Bild davon machen.
Das war die Geburtsstunde meiner
Ultratriathlon-Saison 2015!
Durch verschiedene gewollte und zufällige
Umstände standen schließlich 1 Ironman (Klagenfurt), 3 Double-Ironman
(Emsdetten, Velence, Murska-Sobota) und 1 Triple-Ironman am Wettkampfplan für
2015. Erst kurz vorm ersten Bewerb wurde mir klar…das sind in Summe exakt 10
Ironman – Distanzen und kurioserweise lagen genau 10 Wochen zwischen ersten und
letzten Bewerb.
Nun hieß es sich auf die langen Distanzen
richtig vorzubereiten. Die zahlreichen Erfahrungen meines ersten Double ließ
ich nun in meine Vorbereitung einfließen. Ein sehr entscheidender Faktor bei
diesen langen Distanzen ist definitiv die Nahrungsaufnahme. Bücher und Studien
können viel an theoretischen Knowhow vermitteln doch tatsächlich umsetzen muss
man es selber. Deshalb versuchte ich in vielen unzähligen Trainingsstunden
meine perfekte Ernährung herauszufiltern.
Viele unzählige kleine Mosaiksteine mussten in
den letzten Monaten der Vorbereitung sortiert werden damit ich am Ende der
Herausforderung gerecht werden konnte.
Auch organisatorisch waren die Ultra –
Triathlons eine interessante Geschichte. Bei jedem Bewerb brauchte man mehrere
Betreuer die sich um den Athleten kümmern. Hier ging es um die organisatorische
Einteilung, Versorgung mit Essen und Trinken und schlußendlich um die mentale
Unterstützung vor Ort. Ohne Betreuer kann man definitiv keinen Ultra –
Triathlon ins Ziel bringen!
Hierbei hatte ich das Glück dass mich viele
Freunde, vor allem vom TrumerTriTeam, stets begleiteten und mir die
bestmögliche Versorgung gewährleisteten.
Startschuss zur Ultratriathlon – Saison 2015
war der 13.06.2015 in Emsdetten (D).
Das Schwimmen erledigte ich wie erwartet in
meinem soliden Tempo. Am Rad musste ich allerdings sehr stark mit dem
norddeutschen Wind kämpfen, was mir sehr, sehr viel Kraft kostete.
Dies sollte ich beim abschließenden doppelten
Marathon so richtig spüren. Etwas gezeichnet von knapp 18 Stunden Sport und
vermehrt aufkommender Müdigkeit durfte ich in meine Lieblingsdisziplin Laufen
gehen.
Doch die Kraft reichte nur für einen Marathon
was mich zu einer längeren Erholungspause zwang. Im Wissen dass wieder so
Einiges schief ging und ich nun endlich ins Ziel kommen möchte, beschloss ich den
zweiten Marathon etwas schneller anzugehen. Zu diesem Zeitpunkt entscheidet
sich alles im Kopf und die mentale Stärke die ein Ultra – Triathlet
zweifelsohne haben muss.
Als ich schließlich Runde für Runde im für
Ultratriathleten extrem schnellen Tempo abspulte und Platz um Platz gut machte,
kam ich in einen richtigen Flow. Voller Freude und Lockerheit beim Laufen
überholte ich beim letzten Marathon schließlich noch 12 „Kontrahenten“ und
schaffte am Ende nach 28:35 Stunden den 18. Gesamtplatz von 52 Startern.
Zwei Wochen später am 28.06.2015 stand schon
der Ironman Austria in Klagenfurt am Programm. Sehr gut erholt und regeneriert
freute ich mich auf diesen Bewerb. Schließlich waren wieder viele Kollegen vom
TrumerTriTeam nach Kärnten gereist um uns vor Ort anzufeuern.
Der Ausgang des Bewerbes ist kurz erzählt.
Schwimmen sehr gut, Rad fahren sehr gut, Laufen sehr bescheiden. Begründet
darin da ich meinen Hauptfocus bereits beim nächsten Ultratriathlon – Bewerb
hatte und ich deswegen beim Laufen keinesfalls eine muskuläre Diskrepanz
riskieren wollte. Schließlich sollte ich lediglich 5 Tage darauf bei der Double
– Ironman Weltmeisterschaft in Ungarn wieder fit sein.
Am Ende erreichte ich doch recht locker nach
11:19 Stunden das Ziel in Klagenfurt.
5 Tage nach dem Ironman Klagenfurt kam das
erste große Saisonhighlight! Die Double – Ironman Weltmeisterschaft in Velence
(HU). Meine erste Weltmeisterschaftsteilnahme war etwas ganz besonderes.
Vor allem weil bei einer WM standesgemäß sehr
viele Topathleten am Start standen die sich den Titel krallen wollten.
Bei sehr heißem ungarischem Wetter stürzten
wir uns ins Wasser. Der erste Dämpfer kam als ich beim Wasserausstieg auf die
Uhr blickte: 3:00 Stunden für 7,6 km Schwimmen sind keine gute Zeit für mich.
Allerdings waren wir etwas weiter geschwommen und die Bedingungen ließen alle
etwas langsamer werden. Die anfängliche Verwunderung verschwand aber umgehend
als ich die Platzierung erfuhr. Ich war 13. Gesamt! Eine unfassbar gute
Platzierung für so einen schlechten Schwimmer wie ich.
Am Rad musste ich allerdings wieder ein paar
Platzierungen abgeben und ging als 17. von 33 Gestarteten auf die Laufstrecke.
Die beiden abschließenden Marathon konnte ich
aber bei sengender Mittagshitze und 37 Grad Celsius richtig gut durchlaufen.
Mit der 5.(!) besten Laufzeit aller Starter schob ich mich somit auf den 7.
Gesamtrang nach vorne.
Ein nahezu perfekter Wettkampf für mich.
Überglücklich realisierte ich erst sehr viel später dass ich es bei einer
Triathlon Weltmeisterschaft unter die Top 10 geschafft hatte. Phantastisch.
Doch die Saison sollte nicht zu Ende sein.
Drei Wochen später am 24.07.2015 stand schon der Triple Ultra Triathlon in
Lensahn (D) am Programm.
Hier galt es 11,4 km Schwimmen, 540 km Rad
fahren und 126,6 km Laufen an einem Stück zu bewältigen. Natürlich hatte ich
alle drei Distanzen vorher noch nie getestet und war am Start mit sehr vielen
Fragen und Ungewissheiten konfrontiert.
Nach kleinen Schwierigkeiten im Wasser stieg
ich als 25. von 41 Startern aus dem Wasser. Das Rad fahren war wieder vom, stets
vorhandenen Ostseewind geprägt. Doch an diesem Tag sollte ein kräftiger Sturm
uns das Leben noch etwas schwerer machen.
In der ersten Nacht waren Sturmböen von bis zu
90 km/h angesagt. Keine sehr nette Angelegenheit weshalb die Pausen in dieser
Zeit etwas länger ausfielen.
Mit einer leichten Verbesserung um 3 Plätze
gegenüber dem Schwimmen konnte ich schließlich als 22. auf die Laufstrecke
gehen.
Die abschließenden 3 Marathons schaffte ich
inklusive mehrerer Schlafpausen in 16:41 Stunden. Dies bedeutete die 3.(!!)
beste Laufzeit aller Gestarteten. Somit konnte ich mich nach 44:52 Stunden wieder
an den 8. Gesamtrang von 41 Startern vorschieben. Die Saison lief perfekt für
mich.
Den Abschluss der Ultra – Triathlon Serie
hatte ich am 21.08.2015 beim Double – Ironman in Murska-Sobota (SLO). Ganz
besonders freute mich dass diesmal auch ein weiteres Mitglied des TTT am Start
war. Brüggler Herbert versuchte sein Glück und schaffte auf Anhieb eine sehr
gute Platzierung.
Das Schwimmen verlief für mich sehr gut. Nach
2:53 Stunden hatte ich die 7,6 km geschafft und stieg als 15. Gesamt aus dem
Wasser.
Nach 16:13 Stunden Rad fahren und der 17.
Radzeit schnallte ich als Gesamt 16. meine Laufschuhe an.
Mit der 5. besten Laufzeit von 09:09 Stunden
verbesserte ich mich in gewohnter Form auf den 9. Gesamtrang von 34 Startern.
Somit war der Saisonplan von 10 Triathlon
Langdistanzen in 10 Wochen zu machen geschafft. Das Wichtigste war mir aber,
stets die Grenzen des Möglichen im Auge zu behalten und nie unüberlegt über die
Grenzen zu gehen. So war ich nach dieser Serie zwar ein wenig müde und
benötigte etwas Regeneration, doch nach ein paar Tagen konnte ich wieder
problemlos ins Training einsteigen.
Ganz allgemein sollte den einzelnen Zeiten bei
Ultra - Triathlons nicht allzu viel Aufmerksamkeit geschenkt werden. Sie können
nur sehr schwer miteinander verglichen werden. Bei Ultra – Triathlon sind die
äußeren Bedingungen sehr entscheidend. Wind von nur ein paar km/h mehr, Regen,
Kälte oder Hitze können in der Endzeit viele Minuten bzw. Stunden bedeuten.
Abschließend bedanke ich mich bei allen
Freunden und Trainingspartner des TTT die stets an meiner Seite waren und mich
immer wieder unterstützten. Vor allem natürlich ein ganz großes DANKE an meine
Betreuer die auch vor Ort mir die nötige Unterstützung gaben.
Ohne euch hätte ich das alles nie geschafft!!!
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