Mittwoch, 20. April 2016

Neues aus dem Vorstand: Interview mit unserem Sportreferenten Fabio Richlan


ICH MACHE TRIATHLON WEIL ICH TRAINIERE
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Fabio Richlan auf die Frage wie er zum Triathlon gekommen ist

  

Bereits vor einiger Zeit haben wir uns mit unserem Sportreferenten Fabio Richlan aufgemacht, um noch vor Morgengrauen den Schafberg zu bezwingen. Nachdem wir uns auf den ersten paar Metern aufgewärmt hatten, haben wir die Gelegenheit genutzt um ein paar Infos aus Fabio zu kitzeln.

Anbei findet ihr das sehr interessante Interview, mit Einblicken in seine Aufgaben im Verein, sein Privatleben und was ihn sonst noch so beschäftigt.


Fabio, Jürgen und Benni (von re n. li) bereits um 07:30 Uhr
am Gipfel des Schafberg




Machst du so etwas öfter? Also zum Sonnenaufgang auf einen Berg zu gehen?

Nein, eigentlich nicht, außer der Benjamin Parth bringt mich auf solche Ideen. :)

 








Aha also lässt du dich gerne zu solchen Aktionen motivieren. Was mich gleich zur nächsten Frage bringt:
Du bist Mentaltrainer; wie motiviert sich ein Mentaltrainer bei Trainingstiefs oder generell für das tägliche Training ?

Grundsätzlich muss ich mich nicht sehr viel motivieren, bei mir geht das meistens von selbst. Natürlich ist es aber motivierend wenn man Saison- bzw. langfristige Ziele hat. Diese helfen dabei Trainingstiefs zu bewältigen. Wichtig ist, dass diese Ziele genau definiert und realistisch sind und, dass man weiß was man dafür tun muss bzw. wo man sich Unterstützung holen kann.

Gibt es Momente in denen du ein richtiges Tief hast,  sei es im Wettkampf oder im Trainingsaltag?
Kannst du uns  einen kleinen Tipp geben wie du dich / man sich da wieder am besten raus holt?

Natürlich gibt’s Tiefs im Wettkampf und im Training. Wenn es jetzt z.B. 2 Grad hat und regnet, wäre es auf der Couch zu Hause schon besser. Was neben einem klaren Ziel dabei helfen kann ist eine starke Vorstellung im Kopf z.B. von dem Moment wo du in einem Wettkampf über die Ziellinie läufst. Das kann ein vergangener oder ein bevorstehender Wettkampf sein.

Ein Moment der absolut motiviert, ein wunderschöner Sonnenaufgang

Du hast vorhin gesagt du musst dich nicht sehr viel motivieren weil du einfach den Drang zur Bewegung hast. Jetzt wäre natürlich interessant; Bist du durch den Drang zu Bewegung zum Triathlon / TrumerTriTeam gekommen
?
  
Ich mache Triathlon weil ich trainiere. Andere trainieren weil sie Triathlon machen. Soll heißen: Ich bin früher schon gelaufen und Rad gefahren, außerdem liegt der See direkt vor meiner Haustüre, also ich habe die 3 Disziplinen ohnehin schon ausgeübt. Dann kam irgendwann der Traum vom Triathlon. 2010 war es dann soweit,  damals hatte ich als erstes den Cross Triathlon in Berndorf gemacht. Dort waren nur 300 Meter zu Schwimmen und das ist ja oft die größte Hürde für Einsteiger.  Die 300 Meter bin ich dann Brust geschwommen :). Beim Laufen habe ich brutal gelitten, auf die Idee im Vorfeld mal ein Koppeltraining zu machen war ich natürlich nicht gekommen. In derselben Saison habe ich dann noch den Sprint Triathlon beim ersten Trumer Triathlon gemacht, und bin auch dort die 750 Meter Brust geschwommen. Ich hab damals beide Triathlons gefinished, in Berndorf sogar einen Podestplatz erreicht und das war einfach ein super geiles Erlebnis, seit dem lässt mich dieser Sport nicht mehr los.

Wie bist du dann zum TrumerTriTeam gekommen?

Das war eine zufällige Geschichte. Ich bin dann 2010 noch beim Wallerseelauf gestartet , dort haben mich Gregor Strasser und Günther Winkler (Vize Präsident und Kassier) angesprochen weil sie mich von der Ergebnisliste des Trumer Triathlon kannten und wussten, dass ich Obertrumer bin. Die beiden haben mir dann gleich erzählt dass nun ein Triathlon Verein in Obertrum gegründet wird und mich eingeladen bei der ersten Sitzung im Gasthof Neumayer teilzunehmen – seitdem bin ich Mitglied.

Weil wir schon beim TrumerTriTeam sind, du bist ja jetzt NEO – Vorstands Mitglied im Verein. Wie bist du dazu gekommen?

Gregor Strasser hat mich irgendwann mal gefragt ob ich mir das vorstellen könnte.
Ich hatte ja bereits ein paar Aufgaben im Verein übernommen, zum Beispiel das Sammeln der Wettkampfergebnisse aller Mitglieder. Dann ist eben die Frage aufgekommen ob ich nicht den Posten als Stellvertreter von unserem damaligen Sportreferenten, Bernd Kriechhammer übernehmen will. Es hat sich dann aber so ergeben, dass Bernd von seinem Ehrenamt zurückgetreten ist. Also habe ich die komplette Stelle als Sportreferent übernommen. Natürlich muss ich da jetzt erst mal reinwachsen, bis ich mal einen Durchblick habe bezüglich der Verbände, Förderungen, etc. Ich bekomme jedenfalls sehr viel Unterstützung von unseren anderen Vorstandsmitgliedern und gebe mein allerbestes die Aufgabe zu meistern und die hervorragende Arbeit von Bernd weiterzuführen. Es ist wirklich faszinierend was in diesem Verein in den letzten Jahren auf die Beine gestellt wurde und das war natürlich auch ein Grund warum ich das Ganze übernommen habe.

Du hast es schon ein bisschen angesprochen, aber sag uns mal was deine Aufgaben im Vorstand als Sportreferent sind.

Alles was mit dem sportlichen Bereich zu tun hat. Sei es jetzt Trainings für unsere Mitglieder zu organisieren oder sich um das Lizenzwesen des ÖTRV zu kümmern. Die sportliche Entwicklung ein bisschen im Auge behalten, sei es jetzt unsere Hobby Athleten betreffend oder unsere Spitzensportler von denen das TrumerTriTeam ja mittlerweile auch einige hat.

Natürlich ist der Triathlon und der Verein sehr interessant. Aber wir wollen auch ein bisschen was über dich wissen. Soweit ich weiß bist du Dr. der Psychologie und arbeitest in der Forschung. Vielleicht kannst du uns Laien erklären was du da so machst.

Richtig, beruflich bin ich als Wissenschaftler an der Uni Salzburg angestellt und arbeite im Bereich Hirnforschung an der Schnittstelle Psychologie, Medizin, Biologie und Informatik. Ich beschäftige mich hauptsächlich damit wie unser Denken funktioniert und was dabei die neurobiologischen Grundlagen sind. Ich betreibe hauptsächlich Grundlagenforschung, d.h. meine Forschung ist von sich aus gesehen noch relativ weit weg von einer praktischen Anwendung. Aber jede Anwendung basiert letztlich auf Ergebnissen der Grundlagenforschung.
Dadurch dass ich so einen grundlagenforschungsbezogenen Arbeitsplatz habe war es für mich immer schon ein Wunsch auch in der Praxis zu arbeiten, diesen Traum habe ich mir letztes Jahr mit der Ausbildung zum Sportpsychologen und Mentaltrainer erfüllt.

Fabio und Jürgen in Downhill- Action


Sehr interessant. Kannst du uns noch ein bisschen was zu deinem Familiären Background sagen? Du hast seit einigen Jahren eine Lebensgefährtin und ihr habt eine gemeinsame Tochter. Wie bekommst Familie, Training und Beruf unter einen Hut?

Man braucht schon ein sehr gutes Zeitmanagement und natürlich eine sehr verständnisvolle Partnerin um das Ganze so betreiben zu können. Ich versuch sehr viele von meinen Trainingseinheiten in den Alltag einzubauen, z.B. fahre ich oft mit dem Rad von Obertrum in die Arbeit. Generell schaue ich so viel wie möglich an Trainingseinheiten unter der Woche unterzubringen um dann am Wochenende wirklich Zeit für die Familie zu haben. In der Arbeit versuch ich mich zu zwingen wirklich zu „normalen“ Zeiten nach Hause zu gehen. In der Forschung ist das gar nicht so einfach denn da geht die Arbeit nie aus. Die Familie steht für mich an absolut erster Stelle.

Danke, Zwei Fragen zum Schluss:
Ziele fürs nächste Jahre?

Natürlich den Ironman in Klagenfurt zu finishen
:)

Beschreibe das Trumer Tri Team mit einem Wort

Gemeinschaft 



 

Zum Abschluss habe ich mit Fabio noch einen kleinen Wordrap gemacht.


(Beim Wordrap bestehen die "Fragen" meist nur aus einzelnen Schlagwörtern und der Interviwete sollte kurz und bünding vorallem aber schnell / intuitiv antworten)


Materialschlacht

Gregor Strasser :-) Nein im Ernst: Triathlon ist eine Materialschlacht. Beim Ironman Klagenfurt befinden sich Räder im Gesamtwert von 10 Millionen Euro in der Wechselzone. Das teuerste Material ist immer ganz vorne und ganz hinten im Feld zu finden.

Doping

Betrug an sich selbst
 
Trainingspartner

Absolut wichtig, um sich gegenseitig zu motivieren, zu unterstützen, zu pushen und zu vergleichen.
 
Ernährung
Ist sehr wichtig und wird glaube ich von vielen Hobbysportlern unterschätzt. Jedoch muss man nicht päpstlicher als der Papst leben. Mein Tipp: auf halbwegs gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf achten.


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